Label: Matula
Veröffentlichung: 09.06
Tatort Toilet, ein schräger Name für eine irgendwie schräge Band – zumindest mal was die Live-Outfits angeht. Dass die Jungs aus Limburg nicht nur auf der Bühne beeindrucken können, beweist ihr erster Longplayer „Heil Hightech“ auf Matula Records. Nicht nur geographisch liegen die Limburger irgendwo zwischen Berlin und Marseille, ihr schnodderiger 77er-Rotzpunk klingt nach einer Mischung aus den Shocks und den Hatepinks. Stellenweise erinnern der hektisch schrille Gesang und der Drive aber auch an das letzte Album der Pricks aus Schweden. Frontmann Martin nölt sich teils in englisch, teils in deutsch (das Textblatt gibt Aufschluss) durch die zwölf Songs, die nur so vor Zynismus („Bring dich um“, „Businessman on money“, „Neuzeit Neger“) und Angepisstheit („Small Talk“, „Get rid of you“) strotzen. Verdammt, Limburg muss einen ganz schön runter ziehen. Auch optisch macht die Platte einiges her: Knalliges Cover-Artwork, dazu ein Insert mit Lyrics und Fotos, auf denen die Band ihr „modisches“ Gespür zur Schau stellt. Die ersten 500 handnummerierten Exemplare kommen in quietsch pinkem 180-Gramm-Vinyl – da kann man nicht meckern. Fazit: Tatort Toilet liefern mit „Heil Hightech“ eine verdammt starke Debüt-LP ab, die jeden Freund zappeliger 77er-Mucke kicken dürfte – live sowieso.
Wertung: 0=6 Sterne